Pfingstexkursion

 
 der Vertiefungsrichtung

 
 Verkehrswesen und Raumplanung

 5. – 9. Juni 2001
 
durchgeführt von:
  • Lehrstuhl für Straßenwesen, Erd- und Tunnelbau
  • Lehrstuhl für Schienenbahnwesen und Verkehrswirtschaft (mit dem Fachgebiet Flughafenwesen)
  • Lehrstuhl für Stadtbauwesen und Stadtverkehr
    

Inhalt

TeilnehmerInnenliste

Über diese Exkursion

Übersicht der Route

Hansestadt Rostock

Die Warnow-Querung

Die Innenstadt von Rostock

Stadt Malmö

Der Öresund

Die Öresund-Brücke

Die Öresund-Region

Kopenhagen

Vesterbro

Flughafen Kopenhagen

Der Große Belt

Die Rendsburger Hochbrücke

Die AKN Eisenbahngesellschaft

Hansestadt Hamburg

Der alte Elbtunnel

Der neue Elbtunnel



TeilnehmerInnenliste

Name, Vorname Name, Vorname Name, Vorname
Athanasoglu, Elias Hansen, Dorothea Reinartz, Silke
Baier, Michael Hayer, Christian Rietz, Florian
Bansi, Christian Hesse, Britta Rögels, Bernd
Becher, Thorsten Huhn, Stefan Schiffer, Diane
Beckmann, Klaus J. Ioannidis, Theod Schmitz, Marc
Berkenkopf, Miriam Jacobson, Raimo Schwietering, Christoph
Beyer, Svenja Johänning, Katja Slump, Stephanie
Danzebrink, Bastian Katzler, Robert Steinauer, Bernhard
Döhnel, Markus Kemper, Dirka Stolle, Jochen
Duwenkamp, Raoul Klemps, Alexandr Tillmann, Vera
Eckers, Gerd Klönne, Marcus Vollmer, Andreas
Fehren-Schmitz, Kai Jürgen Kölling, Jan Wagner, Arnim
Fischer, Julia Kösters, Daniel Weber, Stefanie
Franke, Birgit Lehmann, Robert Wendler, Ekkehard
Göbbels, Alexander Meerkamp, Nils Wilbertz, Anke
Gordzielik, Barbara Margarete Mott, Rebecca  
Grundzenski, Beate Nelke, Ludger Johannes und unser Fahrer: Uwe Abram

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Über diese Exkursion

Als schon traditionell kann die alljährliche Pfingstexkursion für die Vertiefungsrichtung Verkehrswesen und Raumplanung bei den Bauingenieuren an der RWTH Aachen bezeichnet werden. Durchgeführt wird diese Exkursion in Kooperation von

Die diesjährige Exkursion führt uns nach Norddeutschland, Schweden und Dänemark; genauer gesagt, nach Rostock, in die Öresund-Region und nach Hamburg. Kleinere Abstecher zum Großen Belt und in Schleswig-Holstein inbegriffen!

Sollte man den Themenkomplex der Exkursion grob umreißen, so können (fast) alle Besuchspunkte unserer Fahrt zusammengefasst werden unter der Überschrift : "Auswirkungen von Verkehrsprojekten zur Überquerung von Wasserwegen auf die Verkehrs-, Stadt- und Regionalentwicklung".

Hierbei zeigen die Einordnung der einzelnen Projekte in den jeweiligen lokalen und regionalen Kontext sowie die finanziellen Volumina die Bandbreite der verkehrplanerischen Aufgabenbereiche, wie anhand der Stationen Rostock und Großer Belt exemplarisch erläutert:

Über die rein verkehrlichen sowie die stadt- und regionalplanerischen Belange hinaus sind natürlich auch die jeweiligen Bauverfahren und die technischen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen (zum Teil einmalig und) von großem Interesse. Hierzu zählen unter anderem die vorliegenden "äußeren" Bedingungen (Baugrund, Gewässerströmung etc.) bei den Tunnelbauwerken in Rostock, am Öresund, am Großen Belt und in Hamburg und die jeweiligen erforderlichen Bau- bzw. Vortriebsverfahren.

Kommen wir nun zu den "kleinen Unannehmlichkeiten" dieser Exkursion:

Doch in Anbetracht der vielen und interessanten Programmpunkte, die wir in diesen 5 Tagen zwischen Aachen und Kopenhagen erleben, sind derlei Unannehmlichkeiten lediglich Randerscheinungen, die man am besten als das Salz in der Suppe betrachtet und als (einmalige) Erfahrung genießt. Und außerdem ist nicht alles, was sich unangenehm anhört, auch wirklich unangenehm!
In diesem Sinne uns allen eine schöne Exkursion...
 
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Übersicht der Route

da ging es lang...

Datum
Tag
Programm
5.6
Dienstag
Fahrt Aachen-Rostock
Besichtigung Warnow-Baustelle
Besichtigung Innenstadt Rostock
Fährüberfahrt Rostock-Trelleborg
6.6
Mittwoch
Vorstellung Stadt- und regionales Entwicklungskonzept Malmö
Besuch Öresund-Verbindung
7.6
Donnerstag
Besuch Dänische Staatsbahnen 
Besuch Flughafen Kopenhagen 
städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Kopenhagen-Vesterbro
8.6
Freitag
Besichtigung Verbindung über den Großen Belt
Besichtigung Hochbrücke Rendsburg
Besuch bei der Bahngesellschaft AKN 
Abschlußveranstaltung in der Strandperle in Hamburg
9.6
Samstag
Besuch neuer Elbtunnel
Rückfahrt Hamburg – Aachen

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Hansestadt Rostock

Die Hansestadt Rostock liegt an der Mündung der Warnow in die Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Hervorgegangen ist Rostock aus einer slawischen Siedlung, die im 12. Jahrhundert zur Stadt ausgebaut wurde (Roztoc = Auseinanderfließen eines Flusses).

1229 zum Hauptort des Fürstentums Rostock emporgestiegen, war die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert eines der wichtigsten Mitglieder der Hanse     und besitzt mit der 1419 gegründeten Universität die älteste Hochschule im Ostseeraum. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) verlor Rostock an wirtschaftlicher Bedeutung, konnte diese aber teilweise während der frühindustriellen Entwicklung im 18. Jahrhundert und der damit aufkommenden Segelschiffahrt zurückerlangen.

Während des 2.Weltkrieges wurden große Teile der Stadt durch Bombenangriffe stark beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Werftindustrie in Rostock erweitert. Zwischen 1957 und 1960 entstand mit dem Bau des Überseehafens der größte Hafen an der deutschen Ostseeküste.
Mit ca. 240.000 Einwohnern ist Rostock die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, gelegen auf den Achsen Berlin-Kopenhagen sowie Hamburg-Stettin. Die Anbindung an das regionale und überregionale Verkehrsnetz erfolgt über die Autobahnen A19 und A20, den Flughafen Rostock-Laage sowie Zugverbindungen von und nach Berlin, Hamburg und Kiel.
Regelmäßige Fährverbindungen bestehen zwischen Rostock und den Städten Gedser (Dänemark), Trelleborg (Schweden) sowie Helsinki (Finnland). Darüber hinaus bestehen Schiffsverbindungen zu allen weiteren Ostsee-Anrainern.


Die Warnow-Querung   (Fotos)


Baustelle Warnow - Querung: Senkkasten

Durch einen äußeren Tangentenring, der durch die BAB A19 und die B103 sowie die geplanten Projekte BAB A20 und Warnowquerung gebildet wird, soll die Stadt weitgehend vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Ein innerer Tangentenring soll den Verkehrsfluss in der Innenstadt verbessern.
Die Warnow-Querung stellt dabei das erste privat finanzierte Straßenbauprojekt in Deutschland dar. Man hat sich für ein Betreibermodell entschieden, das einem privaten Investor den Bau der Querung überträgt und ihm zur Refinanzierung seiner Investition das Recht zur Erhebung von Mautgebühren über einen Zeitraum von 30 Jahren nach Streckenöffnung einräumt. Zwischen dem französischen Baukonzern BOUYGUES als Kapitalgeber und der Hansestadt Rostock wurde diesbezüglich ein Konzessionsvertrag geschlossen, der bei einer Ausgangsmaut von 3,- DM eine Deckung der Entwicklungs- und Baukosten sowie der Finanzierungs- und der laufenden Betriebskosten gewährleistet.
Das rund 430 Mio.DM teure Projekt wird als "Vorhaben von gemeinsamem Interesse" mit rund 36 Mio. DM im Rahmen der Förderung der transeuropäischen Netze (TEN) von der Europäischen Gemeinschaft unterstützt.
Auf einer Gesamtlänge von vier Kilometern stellt das Bauwerk die Straßenverbindung zwischen der B103 westlich und der A19 östlich der Warnow her.
Mit den beiderseitig in offener Bauweise monolithisch errichteten Portalbauwerken erreicht der Tunnel eine Gesamtlänge von 790 Metern, wobei mit dem Einschwimm- und Absenkverfahren eine bisher in Deutschland kaum angewandte Technik verwendet wird. Der seit 1999 im Bau befindliche Tunnel soll im März 2003 eröffnet werden.


Die Innenstadt von Rostock   (Fotos)

Das Stadtzentrum, das in drei Bereiche eingeteilt werden kann, spiegelt die wechselvolle Geschichte der Hansestadt wieder. Im Einzelnen handelt es sich bei den Bereichen um

Die Lange Straße wurde in den fünfziger Jahren im Stil der sogenannten "Stalin-Bauweise" erbaut. Hierbei handelt es sich um repräsentative, vier- und fünfgeschossige monolithische Geschoßbauten mit relativ großzügigen Wohnungen und klassizistischen Gestaltungsformen. Im Anschluß daran weist der Bereich der nördlichen Altstadt, das frühere Hafenviertel, weiträumig Großplatten-Wohnhäuser auf, die in den achtziger Jahren gebaut wurden.


Rostock Innenstadt: Rathaus

In der östlichen Altstadt überwiegen kleinere Häuser und beschauliches "Altstadt-Flair". Giebelhäuser unterschiedlicher Epochen und einige Kirchen lassen hier den Reichtum der Kaufleute im Mittelalter erahnen. Die Straßen wurden nach historischen Namen bzw. Handwerkerberufen benannt.
Einkaufsmöglichkeiten bieten sich in der 1968 zur Fußgängerzone ausgebauten Kröpeliner Straße. Hier befindet sich auch das Fünfgiebelhaus, welches ein Beispiel für ein harmonisches Einfügen von Neubauten in vorhandene Bausubstanz darstellt. Es wurde zwischen 1983 und 1986 als Plattenbau errichtet und mit Backsteinplatten verkleidet.
Zum Stadtzentrum zählt heute auch die Steintor-Vorstadt, die ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts südlich vom Steintor für die reicheren Rostocker entstand. In der Steintor-Vorstadt sind interessante und repräsentative Villen zu sehen.

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Stadt Malmö   (Fotos)


Malmö Innenstadt: Rathaus

Die Stadt Malmö ist Südschwedens kommerzielles Zentrum und mit über 255.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Schwedens. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige in Malmö sind (noch) der Schiffbau, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Textil- und Bekleidungsindustrie.
Malmö wurde im 12. Jahrhundert gegründet und gehörte bis 1658 zur Dänischen Provinz Schonen, bevor sie von König Karl X. Gustav von Schweden erobert wurde.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde mit dem Bau eines neuen Hafens der Grundstein für den industriellen Aufbau Malmös gelegt.
Durch den Bau des Hauptbahnhofs Mitte des 19. Jahrhunderts und den weiteren Ausbau des Hafens begünstigt, ist Malmö Ende des 19. Jahrhunderts die am schnellsten wachsende Stadt Schwedens.
Die Einwohnerzahl Malmös verdoppelt sich in den Jahren zwischen 1900 und 1920 von 60.000 auf etwa 113.000 und lässt Arbeiterviertel wie Kirseberg, Lugnet und Sofielund entstehen. Als Folge dieses Wachstums entstehen in den 20‘er Jahren zahlreiche Siedlungsgebiete in Blockbauweise und mit geschlossenen Straßenräumen, wie zum Beispiel in den Vierteln rund um den Marktplatz Davidshallstorg und im Stadtteil Rörsjöstaden.
Mit den Mehrfamilienhäusern bei Ribersborg und den Reihenhäusern in Friluftsstaden entstanden kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs Gebiete im "Stil der neuen Sachlichkeit".
Die Wohnungspolitik der Nachkriegszeit, die unter der planerischen Maxime einer "Nachbarschaftseinheit" stand, ist in den Siedlungsgebieten in Persborg, Augustenborg und Melanheden zu erkennen.
Um den Bedarf an Wohnraum decken zu können, wurden in den Folgejahren meist industriell vorgefertigte Großsiedlungseinheiten errichtet, wie man sie u. a. in den Stadtteilen Rosengard, Lindängen, Holma und Kroksbäck sehen kann.
Nach dem Ende der Werftindustrie erhielt die Stadt 1997 - nach fast 150 Jahren - die Möglichkeit zum Erwerb der brachliegenden Landflächen. In diesem Gebiet entsteht zur Zeit Västra hamnen (Westhafen), ein völlig neuer Stadtteil, mit dem eine Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem Meer hergestellt wird.

Nach der Fertigstellung der Öresund-Brücke mit ihren anschließenden Straßen- und Bahnverbindungen ist die bedeutendste städtebauliche Maßnahme in Malmö momentan die Entwicklung von "Brostaden" (Brückenstadt). Brostaden besteht aus vier neuen Stadtteilen:

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Der Öresund

Die Öresund-Brücke   (Fotos)

Die Öresund Brücke verbindet über eine Länge von fast 16 km Dänemark und Schweden und stellt in Kombination mit dem Großen Belt die erste "feste" Ostseeüberquerung zwischen den beiden skandinavischen Ländern seit Ende der letzten Eiszeit dar.
Bei der Öresundquerung handelt es sich um eine kombinierte Brücken–Tunnel-Verbindung mit einer 4-spurigen Autobahn und einer 2-spurigen Bahntrasse. Das Bauwerk kann in drei Abschnitte unterteilt werden:

Die Kosten des Gesamtprojekts belaufen sich auf ca. 5 Milliarden DM. Eigentümer ist das sogenannte Öresundkonsortium, ein schwedisch-dänisches Unternehmen. Für die Bausausführung wurden zahlreiche internationale Firmen (Siemens AG, Hochtief AG u.a.) beauftragt.

Die Finanzierung der Öresund-Querung erfolgt zum größten Teil über Mautgebühren. Als Zeitraum für die Refinanzierung werden 27 Jahre angesetzt. Der grobe Zeitablauf des Öresundsprojektes gliedert sich wie folgt:

Für die Öresundquerung wurde ein Verkehrsaufkommen von ca. 12.000 Fahrzeugen pro Tag prognostiziert mit einer jährlichen Steigerung von 2 % in den nächsten 20 Jahren.
Mit dem Verkehrsprojekt Öresundquerung wurde ein wesentlicher Schritt in Richtung eines transeuropäischen Fernverkehrsnetzes realisiert. Zusammen mit der Querung über den Großen Belt ist eine durchgehende feste Verbindung zwischen Skandinavien und dem übrigen Europa entstanden.


Mautstation in Malmö

Die Öresund-Region

Mit der Eröffnung einer festen Verbindung über den Öresund ist zwischen Ostdänemark und Südschweden ein neuer Wirtschaftsraum entstanden: die Öresund-Region, bestehend aus den Städten Kopenhagen, Malmö und Lund.
Mit dem Wirtschaftsraum Öresund-Region soll die Konkurrenzfähigkeit Dänemarks und Schwedens zu anderen europäischen Zentren weiter gestärkt und ausgebaut werden. Hierfür wurden unter anderem die Steuersysteme beider Länder und andere gesetzliche Vorschriften angeglichen, um den grenzüberschreitenden Handel und Verkehr zu vereinfachen.
Mit der Ansiedlung von Unternehmen aus relativ jungen Wirtschaftsbereichen möchte sich die Region am Weltmarkt etablieren. Hierfür werden zwischen den in der Region angesiedelten Universitäten, Firmen und staatlichen Agenturen Netzwerke gegründet (Triple Helix), um die Kommunikation und Interaktion zu gewährleisten und den Standort Öresundregion zu stärken.

Zu den Wirtschaftsschwerpunkten zählen

Die Öresund-Region zählt mit 135.000 Studierenden zu den 10 größten Ausbildungszentren in Europa.
Mit 3,5 Mio. Einwohnern im 50 km-Einzugsbereich von Kopenhagen und Malmö weist die Öresund-Region hinter St. Petersburg die zweithöchste Einwohnerzahl im Ostseeraum auf und ist mit drei internationalen Flughäfen und den gemeinsamen Häfen der beiden Städte größter Wirtschaftsraum in Skandinavien.
Langfristig wird die Region als wirtschaftliches Gegenstück zu St. Petersburg für den Ostseeraum – für den Wirtschaftssteigerungen von bis zu 150 % in den nächsten 10 Jahren prognostiziert werden – angesehen. Für die Region Malmö werden Wirtschaftssteigerungen von bis zu 5 % und für Groß-Kopenhagen von bis zu 2 % erwartet.

Mit Hilfe eines Simulationsmodells (SASI) wurden die langfristigen ökonomischen Effekte des Öresunds-Projekts bestimmt. Zu diesen Effekten zählen

Ein weiterer Aspekt der Veränderung findet im gesellschaftlich-sozialen Bereich statt. Lange Zeit bestand zwischen den Stadtregionen Malmö und Kopenhagen ein angespanntes Verhältnis. In dänischen Augen galten die Mälmöer als "Provinzler" und Schweden als das "Verbotsland". Mit der Inbetriebnahme der Öresund Verbindung wächst der kulturelle Austausch beider Städte. Der Bau der Öresund-Brücke ist insofern auch ein politischer Beschluss.
Die Umsetzung der geplanten bzw. prognostizierten Entwicklungen verläuft derzeit langsamer als erwartete. Bislang sind keine nennenswerten grenzübergeifenden Investitionen in der sog. Öresund-Science-Region festzustellen. Das Pkw- und Lkw-Verkehrsaufkommen über den Öresund liegt mit durchschnittlich 5000-8500 Fz/Tag deutlich unter den prognostizierten 12.000 Fz/Tag. Eine Deckung der laufenden sowie der Investitionskosten ist nicht gewährleistet.
Die Steigerung der Pendlerverkehrsaufkommens über den Sund von über 50 % geht vornehmlich zu Gunsten des Eisenbahnverkehrs (12.000 Passagiere/Tag).
Untersuchungen haben ergeben, dass die positiven wirtschaftlichen und verkehrlichen Auswirkungen der Verbindung in erster Linie Südschweden und der Region um Kopenhagen, also zwei bereits hochentwickelten europäischen Regionen, zugute kommen. Die gesamteuropäischen ökonomischen Effekte sind relativ gering.
Vor diesem Hintergrund ist die Einordnung der Öresund-Querung in das TEN-Programm (Trans-European Network) kritisch zu hinterfragen: Ziel des TEN-Programms ist der Abbau wirtschaftlicher Disparitäten durch den Ausbau des Verkehrsnetzes.
 

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Kopenhagen   (Fotos)

Die Stadt Kopenhagen wurde im Jahre 1167 durch die Befestigung eines Fischerdorfs gegründet. Dank ihres Hafens entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Handelsplatz, erhielt Mitte des 13. Jahrhunderts Stadtrechte und wurde im Jahre 1443 zur Hauptstadt vom Königreich Dänemark erklärt.
In seiner wechselvollen Geschichte wurde Kopenhagen dreimal zu einem großen Teil zerstört: in den Jahren 1728 und 1795 durch zwei große Brände und 1807 durch das Bombardement britischer Kriegsschiffe.
Im 2.Weltkrieg stand Kopenhagen von April 1940 bis Mai 1945 unter deutscher Besatzung.
Kopenhagen mit rund 1,7 Mio Einwohnern die größte Stadt, Handelszentrum und Hauptstadt von Dänemarks und verfügt über einen bedeutenden Hafen.
Vom Hafen erstreckt sich das Geschäftsviertel in nordöstlicher Richtung auf der Insel Seeland bis zum Kongens Nytorv, Kopenhagens wichtigstem Platz. Nördlich und östlich dieses Platzes befindet sich der sehenswerteste Teil der Stadt mit den königlichen Palästen und Regierungsgebäuden. Am nördlichen Stadtrand liegt Frihavn (Freihafen), 1894 erbaut zur Steigerung des städtischen Außen- und Binnenhandels. Kopenhagen ist teilweise von Gärten und Boulevards umgeben, die 1863 nach Schleifung der alten Stadtbefestigungen angelegt wurden.
Kopenhagen kann als fahrradfreundlichste Hauptstadt Europas bezeichnet werden. Neben eigenen Radwegen und Ampelschaltungen stellen die kostenlosen Citybikes, die an 110 Stellen der Innenstadt wie Einkaufswagen im Supermarkt gegen ein Pfand von 20 Kronen entnommen und an einer anderen Stelle wieder angeschlossen werden können, eine attraktive Alternative zum Pkw im Innenstadtverkehr dar.


Blick über Kopenhagen

Vesterbro

Das Stadtviertel Vesterbro war früher eines der bekanntesten Sexviertel in Europa. Im Rahmen von städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen sind zwar auch heute noch Rotlichtbezirke und einschlägige Geschäfte in Vesterbro vorhanden, dominieren aber nicht mehr das Viertel.
Entlang der Istedgade stehen fünfstöckige Wohnblocks aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und in einzelnen Seitenstraßen befinden sich noch Straßenlaternen aus dem Anfang der Elektrifizierung. Neben In-Kneipen und Mode-Läden befindet sich hier auch die Carlsberg- Brauerei, die zu den größten Brauereien der Welt zählt und in Dänemark das Bierbrau-Monopol besitzt.

Flughafen Kopenhagen

Der Flughafen Kopenhagen befindet sich 8 km südöstlich von Kopenhagen auf der Insel Amager. Vom Flughafen Kopenhagen aus bestehen Direktverbindungen zu 129 Flugzielen weltweit.
Jährlich werden rund 299.000 Starts und Landungen sowie 17,5 Mio. Passagiere am Flughafen Kopenhagen abgefertigt. Die Kapazität des Start-Lande-Systems liegt bei zirka 90 Operationen pro Stunde, an aufkommensreichen Tagen bei knapp 1000 Operationen täglich. An 56 Terminals bestehen 113 Flugzeugpositionen.
Seit der Eröffnung der Öresund-Verbindung im Juli 2000 besteht vom Flughafen Kopenhagen aus eine direkte Autobahn- und Schnellzugverbindung nach Schweden.

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Der Große Belt   (Fotos)


Fahrt über den großen Belt

Bei der Querung des Großen Belts handelt es sich um eine kombinierte Brücken-Tunnel-Verbindung zwischen dem Dänischen Festland (bzw. der damit verbundenen Insel Fünen) und der dänischen Hauptinsel Seeland. Durch die Querung des Großen Belts (und des Öresunds) besteht eine durchgehende feste Verbindung zwischen Kontinentaleuropa und Skandinavien. Die Gesamtlänge der Belt-Verbindung beträgt 18 km.
Nach einer Bauzeit von fast 10 Jahren wurde die Verbindung am 14. Juni 1998 offiziell eröffnet. Die Inbetriebnahme des Schienenverkehrs erfolgte bereits 1997. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 3,5 Milliarden DM, die innerhalb von 17 Jahren über Mautgebühren amortisiert bzw. zurückerwirtschaftet werden sollen.
Seit der Öffnung der Belt-Querung hat sich das Verkehrsaufkommen zwischen Seeland und Jütland seit 1997 mehr als verdoppelt: Derzeit überqueren rd. 19.000 Fahrzeuge täglich den Großen Belt.

Elemente des Großen Belts

Die Verbindung über den Großen Belt läßt sich in 5 Elemente unterteilen:

Weiterhin wurde der internationale Güterverkehr zwischen Skandinavien und Kontinentaleuropa von der Vogelfluglinie – mit den Fährverbindungen Helsingborgó Helsingör zwischen Schweden und Dänemark und Rödbyó Puttgarden zwischen Dänemark und Deutschland - auf den "Dänemark-Weg" umgeleitet und gelangt nun über die Strecke Flensburg-Rendsburg-Neumünster-Elmshorn zum Güterumschlagplatz Maschen bei Hamburg.
Mit der festen Verbindung zwsichen Fünen und Seeland verkürzt sich die Fahrzeit zwischen den beiden Inseln von einer Stunde auf 11 Minuten mit dem Pkw und auf 7 Minuten mit der Bahn.

Dänische Landschaft

Fahrt durch Dänemark

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Die Rendsburger Hochbrücke   (Fotos)

Die zwischen 1911 und 1913 erbaute Rendsburger Eisenbahnhochbrücke überspannt mit einer Gesamtlänge von knapp 2500 m (inklusive Rampenbrücke) den Nord-Ostsee-Kanal bei der Stadt Rendsburg.
Mit einem aufwendigen Rampensystem, das in einer 4,3 km langen Schleife durch die Stadt Rendsburg führt, wird eine lichte Durchfahrtshöhe für die den Nord-Ostsee-Kanal passierenden Schiffe von 42 m erreicht.
Die Rendsburger Hochbrücke gilt als Nadelöhr für den Schienenfernverkehr zwischen Deutschland und Skandinavien. Der durchschnittliche Fahrzeitverlust von rund 7 Minuten, der durch das Bauwerk bedingt wird, ist hierbei im Vergleich zu anderen Verlustzeiten (3-6 Std. Umschlagzeit am Güterbahnhof Hamburg-Maschen) von untergeordneter Bedeutung. Die erforderliche Geschwindigkeitsreduzierung im Bereich des Brückenbauwerks und der Stadt Rendsburg wird jedoch als Mangel bei der Verwirklichung eines durchgehenden europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes bewertet.
Alle weiteren Engpässe auf der Strecke zwischen Hamburg und Dänemark sind bereits im Bundesverkehrswegeplan 1992 berücksichtigt worden und sehen Lösungen in Form von Blockverdichtungen sowie mehrgleisigen Ausbau vor.

Darüberhinaus steht die Hochbrücke bei Umweltschützern bzw. Interessengruppen in der Stadt Rendsburg in der Kritik:
Die von der Stahlkonstruktion sowie den Zügen ausgehende Lärmbelastung wird durch die Schleifenführung der Trasse durch die Stadt noch verstärkt. Für die nächsten Jahre wird eine weitere Steigerung der Lärmbelastung - bedingt durch den zunehmenden Schienenfernverkehr über den Großen Belt - erwartet.
Die Restlebensdauer der Brücke wird mit 20 bis 30 Jahren angegeben. Es bestehen daher Überlegungen, wie eine Schienenverbindung nach diesem Zeitraum auszusehen hat, die sowohl dem Problem des Schienenlärms Rechnung trägt, als auch die weitere Anbindung der Stadt Rendsburg an das Schienenverkehrsnetz gewährleistet.


Schwebefähre an der Rendsburger Hochbrücke

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Die AKN Eisenbahngesellschaft

Die AKN Eisenbahn Aktiengesellschaft existiert seit 1883 und betreibt heute öffentlichen Personennahverkehr und Güterverkehr mit Schienenfahrzeugen im südlichen Schleswig-Holstein und in Hamburg. Damals hieß sie noch Altona-Kaltenkirchener-Eisenbahngesellschaft (AKE). Bis 1916 wurde die Strecke erst nach Bad Bramstedt und dann nach Neumünster verlängert. Ab diesem Zeitpunkt heißt sie Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN). 1981 übernimmt die AKN die Alsternord-Bahn GmbH und die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn AG. 1994 wird sie zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt. 1996 wird die DB-Strecke Neumünster-Heide grundsaniert. 1997 – 1999 wird die Strecke Hamburg-Kaltenkirchen zweigleisig ausgebaut. Im April 2000 gewinnt die AKN die europaweite Ausschreibung der Strecke Heide-Büsum. Im Mai 2000 wird in Langeln der 50. Bahnhof der AKN in Betrieb genommen.
Der Personennahverkehr wird mit 60 eigenen und 8 im Eigentum der Verkehrsgesellschaft Norderstedt mbH (VGN) befindlichen Triebwagen durchgeführt. Für den Güterverkehr und die Instandhaltung der Infrastruktur werden 6 Diesel-Lokomotiven eingesetzt. Eigene Güterwagen besitzt die AKN nicht. Zuletzt erprobte die AKN den Einsatz eines Hybridfahrzeuges, um die Taktfolge auf der Strecke Kaltenkirchen – Hamburg Hbf zu erhöhen, da die Tunnelgleise im Hbf nicht von den dieselelektrischen Fahrzeugen benutzt werden dürfen.
Im Bereich des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) betrug die Zahl der beförderten Personen 1997 bei der AKN 6,175 Mio. (Zum Vergleich: die Gesamtzahl der Reisenden bei der Deutschen Bahn AG im Jahr 1999 betrug 1680,1 Mio.)

Das Streckennetz der AKN besteht aus den folgenden Abschnitten:

Die Strecken A1 bis A3 gehören zu AKN und werden innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) betrieben. Zwischen Neumünster und Büsum befördert die AKN ihre Kunden im Auftrag der Deutsche Bahn AG

Für den Abschnitt Neumünster - Büsum hatte die AKN die Konzession aufgrund des geringsten Subventionsbedarfes erhalten. Diese ist aber auf 3 Jahre beschränkt, da die Gesamtstrecke Neumünster – Büsum danach neu ausgeschrieben wird.
Durch die Bahnreform steht der AKN zukünftig das gesamte öffentliche Schienennetz zur Einbindung von Verkehrsleistungen offen. Hierbei wird insbesondere der Ganzzugverkehr von Interesse sein

Tuuutuuuuhhhh

Nahverkehrszug der AKN

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Hansestadt Hamburg   (Fotos)

Die Freie und Hansestadt Hamburg wurde im 9. Jahrhundert als "Hammaburg" gegründet und diente ursprünglich zur Sicherung der nördlichen Gebiete des Fränkischen Reiches. Im Jahre 1189 erhielt die Stadt von Kaiser Friedrich Barbarossa einen Freibrief.
Durch den im 12. Jahrhundert angelegten Hafen entwickelte sich Hamburg im Mittelalter zur Handelsmetropole und trat im 14. Jahrhundert der Hanse bei.
Die französische Besatzung zwischen 1806 und 1814 bedeutete einen starken wirtschaftlichen und sozialen Rückschlag für Hamburg. Die Einwohnerzahl sank von 130.000 im Jahre 1800 auf etwa 100.000.
Mit dem Aufkommen der Dampfschiffahrt ab 1816 und dem Bau der ersten Eisenbahnlinien ab 1842 entwickelte sich Hamburg wieder zu einem Handelsschwerpunkt und verfügt seit Ende des 19. Jahrhunderts über den größten deutschen Hafen.
Durch die schweren Bombenangriffe zwischen 1943 und 1945 wurden große Teile der Stadt zerstört. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurden historische Bauwerke wiederhergestellt. Daneben entstanden moderne Geschäfts- und Wohnviertel.

Heute ist die Freie und Hansestadt Hamburg mit rund 1,7 Mio. Einwohnern nach Berlin die größte Stadt Deutschlands. Die Stadt liegt an den Flüssen Elbe und Alster, rund 110 km von der Elbemündung in die Nordsee entfernt.
Der Hamburger Hafen gehört mit seinen 60 Hafenbecken und einer genutzten Fläche von 63 km2 zur Spitzengruppe der europäischen Umschlagplätze und zu den bedeutendsten Container-Häfen der Welt. Der Hafen ist nach dem Rotterdamer Hafen der zweitgrößte Seehafen Europas. Das Angebot an Liniendiensten umfasst jährlich rund 7000 Abfahrten zu mehr als 800 Häfen in allen Kontinenten.

Der alte Elbtunnel

Der (alte) Elbtunnel in der Freien und Hansestadt Hamburg verbindet die St. Pauli-Landungsbrücken mit dem Industrie- und Hafengebiet Steinwerder. Nach einer Bauzeit von 4 Jahren wurde der Elbtunnel 1911 in Betrieb genommen und stellt auch heute noch die schnellste Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Hafen dar.
Der Zugang in die beiden sechs Meter unter dem Elbstrom (23,5 m unter GOK) verlaufenden Tunnelröhren erfolgt über vier Pkw- und zwei Personen-Fahrstühle. Den Eingang bilden auf beiden Seiten des Tunnels prunkvolle Kuppelbauten.
Täglich passieren ca. 2500 Personen den Tunnel.

Abmessungen der Tunnelröhren:

Vision für die Zukunft

Der alte Elbtunnel

Der neue Elbtunnel

Der (neue) Elbtunnel zählt zu den höchstbelasteten Abschnitten des deutschen Bundesautobahnnetzes. Den Tunnel, der die Hauptverbindung zwischen Hamburg und Kiel bzw. Flensburg darstellt, passieren täglich ca. 120.000 Fahrzeuge, in Spitzenzeiten (Ferien etc.) auch bis zu 140.000 Fahrzeuge pro Tag.
Nach einer Bauzeit von 7 Jahren wurde der damals rund 540 Mio. DM teure Elbtunnel 1975 in Betrieb genommen. Der Tunnel gilt mit 3,3 km als der drittlängste Unterwassertunnel der Welt. Die Tunnelröhren liegen 27 m unter der Wasserlinie.
Auf Grund der starken Verkehrszunahme seit 1975 – damals passierten rund 56.000 Fahrzeuge täglich den Tunnel – wurde der Bau einer vierten Tunnelröhre notwendig und seit 1986 geplant. Ihre Inbetriebnahme ist für das Jahr 2002 vorgesehen. Die Kosten für den Bau der vierten Tunnelröhre betragen zirka 1 Milliarde DM!
Im Schildvortrieb werden rund 2,5 km des knapp 3,1 km langen Tunnels, der einen Innendurchmesser von 12,35 m aufweist, aufgefahren. Bei der Röhre handelt es sich um den weltweit größten Unterwassertunnel in Lockergestein.
Mit der vierten Röhre werden in der Regel je Fahrtrichtung vier Fahrspuren zur Verfügung stehen, in Spitzenzeiten ist eine flexible Verkehrsführung möglich. Gesteuert wird der Verkehr über eine gemeinsame Betriebsleitzentrale aller vier Röhren.


Der neue Elbtunnel

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auf der Rückfahrt!