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Diplomarbeit von Anke Wilbertz




Unfälle mit Radfahrer- und Fußgängerbeteiligung in ausgewählten Netzbereichen (Unfallhäufungsbereiche) der Stadt Aachen

Bearbeiter: cand.-ing. Anke Wilbertz
Betreuer: Dipl.-Ing. Bernhard Beckmann
Aachen, im März 2003

 

Kurzfassung

In Aachen ereigneten sich im Jahr 2001 9839 Unfälle. An jedem siebten Unfall war ein Fußgänger beteiligt, an jedem fünften ein Radfahrer. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Unfälle mit dem Ziel, Lösungsvorschläge für Unfallhäufungsbereiche zu erarbeiten. Die Betrachtung beschränkt sich auf die Untersuchung von baulichen, verkehrlichen und verkehrsregelnden Zusammenhängen. In Zusammenarbeit mit dem Planungsamt der Stadt Aachen wurden aus Unfallsteckkarten der Fußgänger- und Radfahrer-Unfälle der Jahre 1999 bis 2001 drei auffällige Straßenzüge zur Bearbeitung ausgewählt. Es handelt sich dabei um die Ausfallstraßen Adalbertsteinweg, Jülicher und Vaalser Straße. Die benötigten Unfalldaten stellte die Polizei zur Verfügung.

Vor der Analyse der Unfalldaten werden die betrachteten Straßenzüge einer Bestandsaufnahme hinsichtlich der Rahmenbedingungen aus Umfeldnutzung, baulicher Gestaltung und Verkehrsbelastung unterzogen. Im Anschluss daran erfolgt für jeden Straßenzug eine statistische Auswertung der vorhandenen Unfalldaten mit dem Ziel, aus den Daten Erkenntnisse über die Besonderheiten des örtlichen Unfallgeschehens herauszuarbeiten. Der Aufbau der weiteren Untersuchung ist eng an die Vorgehensweise der Polizei bei örtlichen Unfalluntersuchungen angelehnt. Nach dem Erstellen einer Unfallsteckkarte werden in einem ersten Schritt daraus Unfallhäufungsbereiche ausgewählt. Für jeden dieser Bereiche erfolgt eine eigenständige Untersuchung. Aus dem Unfalldiagramm und der Zusammenstellung der Unfallmerkmale in einer Unfall-Liste werden Gemeinsamkeiten des Unfallgeschehens deutlich. Sie geben Hinweise auf die Ursachen des Unfallgeschehens. Die weitere Untersuchung konzentriert sich darauf, diesen Hinweisen nachzugehen und daraus Maßnahmenvorschläge abzuleiten. Abschließend werden die Maßnahmen nach den Kriterien baulicher Aufwand, Gefahrenpotential und erwarteter Sicherheitsgewinn beurteilt, um daraus zu Aussagen über die Angemessenheit und Dringlichkeit zu kommen.

Insgesamt wurden im Rahmen dieser Arbeit 18 Knotenpunkte oder Streckenabschnitte untersucht. Neunmal war es aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich, einen Maßnahmenvorschlag zu machen. In der übrigen Bereichen wurden sechs bauliche und fünf betriebliche/verkehrsregelnde Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer vorschlagen.

Mit dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass bei vielen, der untersuchten Unfällen infrastrukturelle Ursachen vorliegen oder das Zustandekommen der Unfälle durch die Infrastruktur begünstigt wurde. In einigen Bereichen kann bereits mit relativ günstigen, betrieblichen oder verkehrsregelnden Maßnahmen eine Verbesserung der Verkehrssicherheit nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer erzielt werden, häufig ist dies jedoch nur mit größerem baulichen Aufwand möglich.




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