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Diplomarbeit von Martin Morschhäuser




Entwicklung von Varianten mit Kosten-Nutzenvergleich für eine P+R-Anlage nach einer Bedarfsabschätzung (P+R am Haltepunkt Grevenbroich-Kapellen)

Bearbeiter: cand.-Ing. Martin Morschhäuser
Betreuer: Dr.-Ing. Andreas Witte
Dipl.-Ing. Bauass. Inken Tintemann
Aachen, im Juli 2000

 

Kurzfassung

Zu Beginn der Diplomarbeit stehen allgemeine Definitionen und Anforderungen an P+R. Darin wird besonders auf die Anforderungen der Nutzer und die Lage der P+R-Anlage eingegangen. Diese werden dann konkret an dem Bahnhof Grevenbroich-Kapellen im Kreis Neuss angewendet. Der vorhandene provisorische P+R-Standort am Bahnhof Kapellen-Wevelinghoven ist danach als günstig anzusehen. Neben einem vorhandenen lokalen Einzugsgebiet besitzt der Standort durch die Lage "im Abseits" auch ein großräumiges Einzugsgebiet. Dieses großräumige Einzugsgebiet entsteht durch die vorhandenen täglichen Stauungen auf der A 46. Hinzu kommt, dass an dem vorhandenen P+R-Standort Direktverbindungen in die Zentren Neuss und Düsseldorf durch die DB AG vorhanden sind. Die verkehrlichen Voraussetzungen für P+R sind somit gegeben.

Neben den verkehrlichen Voraussetzungen ist jedoch die Anzahl der Nutzer ein maßgebender Faktor. Der Nutzer entscheidet in jedem Fall subjektiv, ob er ein Benutzten von P+R als sinnvoll einschätzt. Dies muss bei der Ermittlung der potentiellen P+R-Kunden berücksichtigt werden. Hierfür stehen nach dem Stand der Technik drei verschiedene Verfahrensgruppen zur Verfügung. Die Unterscheidung erfolgt nach dem globalen oder standortbezogenen Bedarf von P+R. Mit dem "Vereinfachten Verfahren zur Nachfrageermittlung" aus der Gruppe "Regressionsanalysen mit standortbezogenen Eingangsdaten" wird die Überprüfung des von der Stadt Grevenbroich ermittelten Stellplatzbedarfs von 330 durchgeführt. Die damit ermittelte Stellplatzanzahl beträgt 289. Welche Stellplatzanzahl die Realität am besten widerspiegelt ist nicht zu sagen. Aus diesem Grund ist bei der Gestaltung der P+R-Anlage auf die Erweiterbarkeit besonderen Wert gelegt worden.

Das für die P+R-Anlage zur Verfügung stehende Bahngelände ist aufgrund einer geringen Breite von 27,80 m nur für eine ebene P+R-Anlage geeignet. Die ebene Anlage ist in einem Entwurf zur Gestaltung entwickelt und die standortspezifischen Anforderungen beachtet worden. Dies sind die Anbindung der vorhandenen Firmen an das Straßennetz und die anzulegenden zwei Buswarteplätze. Die bereits erwähnte Erweiterungsmöglichkeit wird durch die gewählte Blockbildung auf dem P+R-Platz erleichtert. Der Bau der P+R-Anlage kann somit leicht in mehreren Abschnitten erfolgen. Der erste Bauabschnitt sollte nur 140 Stellplätze erhalten. Diese Stellplatzanzahl entspricht in etwa dem ermittelten Bedarf des lokalen Einzugsgebietes. Die Erweiterung der Anlage in Richtung Osten ist durch eine Kaufoption auf die benachbarte Fläche zu ermöglichen.

In einer Kostenermittlung werden die Investitionskosten des Entwurfs der ebenen P+R-Anlage auf 2.976.395,- DM bestimmt. Die Betriebskosten belaufen sich auf ca. 140,- DM pro Stellplatz und Jahr. Die Finanzierung der P+R-Anlage muss von der Stadt als Betreiber übernommen werden. Für die Investitionskosten kann nach dem GVFG ein Antrag auf max. 18.000,- DM Zuwendungen pro Stellplatz beim Land NRW gestellt werden. Für die Betriebskosten wird kein Zuschuss gewährt.




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