Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr ISB

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Diplomarbeit von Detlef Heemann




Stadtquartier - Mensch - Mobilität: Beweggründe und Konzepte für das quartiersbezogene Mobilitätsverhalten

Bearbeiter: cand.-ing. Detlef Heemann
Betreuer: Dipl.-Ing. Gebhard Wulfhorst
Aachen, 2000

 

Kurzfassung

Die vorliegende Arbeit basiert auf den Ergebnissen der Forschungsstudie 'Raumnutzung und Mobilitätsverhalten - Wechselwirkungen zwischen Stadtentwicklung und Verkehrsnachfrage' (Beckmann et al., 1999), einem Teilprojekt des Verbundprojekts Arbeitskreis Technikfolgenabschätzung und -bewertung des Landes Nordrhein-Westfalen (AKTAB), welches sich schwerpunktmäßig mit der Frage der Wechselwirkungen zwischen der Raumstruktur, dem Lebensstil und dem Mobilitätsverhalten beschäftigt. Ergänzend werden insbesondere Ergebnisse des Forschungsvorhabens 'Nutzungsmischung und Stadt der kurzen Wege' (Holz-Rau, et al., 1999) herangezogen.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt darauf, Erkenntnisse über objektive und subjektive Einflüsse auf das quartiersbezogene Mobilitätsverhalten zusammenzustellen und zu erweitern. Untersucht wird das langfristige und kurzfristige Mobilitätsverhalten der vier Kölner Quartiere Belgisches Viertel, Kunibertsviertel, Dellbrück und Weiden. Die subjektiven Einflüsse werden in Form von Lebensstilen und Mobilitätsorientierungen berücksichtigt.

Bezüglich des Mobilitätsverhaltens können erhebliche Unterschiede innerhalb der Quartiere sowie im Vergleich der Standorte festgestellt werden. Zurückzuführen sind diese Unterschiede sowohl auf die persönlichen Orientierungen der Bewohner als auch auf unterschiedliche infrastrukturelle Merkmale der Viertel. In dieser Hinsicht haben sich beispielsweise eine verkehrlich isolierte Lage und ein hoher Parkdruck als einflußreich herausgestellt. Die Untersuchungen können darüber hinaus einen deutlich Hinweis darüber liefern, daß der schienengebundene Personennahverkehr im Vergleich zum straßengebundenen eine deutlich höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung besitzt, was sich in einer verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel an Standorten mit SPNV-Angebot äußert.

Vorbereitend auf eine zielgruppenspezifische Maßnahmenkonzeption wird das Viertel Weiden einer Standortanalyse unterzogen. Dargestellt werden die wesentlichen Infrastrukturmerkmale dieses Viertels unter Einbeziehen derzeitiger Planungen. Bedeutende Neuerungen sind die Anbindung Weidens an das Stadtbahnnetz der KVB sowie der Ausbau des Bahnhofs Lövenich zum S-Bahn-Haltepunkt. Darüber hinaus wird das Mobilitätsverhalten der Bewohner dargestellt. Im Hinblick auf die zielgruppenspezifische Maßnahmenentwicklung werden die als Zielgruppen anvisierten Lebensstilgruppierungen Weidens anhand objektiver Merkmale wie auch der Mobilitätsorientierungen analysiert.

Zum Abschluß der Arbeit werden zielgruppenspezifische informatorische und organisatorische Maßnahmen konzipiert, die im Hinblick auf eine stadtverträgliche und nachhaltige Verkehrsentwicklung das Ziel haben, die Verkehrsteilnehmer Weidens verstärkt zur Nutzung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu bewegen. Um eine stärkere Kundenorientierung zu gewährleisten und Vorbehalte gegenüber Verkehrsmitteln des Umweltverbundes abzubauen, zielen die Maßnahmen verstärkt auf eine Beeinflussung der individuellen Einstellungen der Verkehrsteilnehmer.




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