Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr ISB

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Diplomarbeit von Georg Dunkel




Kleine Bahnhöfe im regionalen Netz - Bedeutung, Strategien, Effekte

Bearbeiter: cand.-ing. Georg Dunkel
Betreuer: Dipl.-Ing. Gebhard Wulfhorst
Aachen, im Juni 2000

 

Kurzfassung

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) steckt im Umbruch. Die Bahnstrukturreform aus dem Jahre 1994 und die Regionalisierung des schienengebundenen Personennahverkehrs (SPNV) von 1996 haben die Rahmenbedingungen einschneidend verändert. Die Bundesländer bzw. die untergeordneten regionalen Ebenen (Zweckverbände) sind seitdem verantwortlich für den straßengebundenen ÖPNV und den SPNV und sind als Besteller von Verkehrsleistungen auf dem Markt. Das Monopol der Deutschen Bahn AG, die bis dato den bundesweiten SPNV nahezu komplett steuerte, wurde damit durchbrochen.

Diese Arbeit konzentriert sich darauf, Möglichkeiten für die Entwicklung attraktiver Angebote im Nahverkehr auszuloten. Dabei stehen kleine Bahnhöfe und Haltepunkte, die als Eingangstore zum SPNV eine entscheidende Rolle spielen, im Mittelpunkt. Für den Fahrgast sind sie der erste Berührungspunkt mit der Dienstleistung SPNV und damit für einen späteren Gesamteindruck ausschlaggebend.

Viele Bahnhöfe und Haltepunkte sind in den vergangenen Jahrzehnten finanziell vernachlässigt worden. Sie befinden sich deshalb heute häufig in einem verwahrlosten und wenig einladenden Zustand. Dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, ist mittlerweile von den Verantwortlichen der DB AG, der Kommunen und der Planer erkannt worden, so laufen derzeit zahlreiche Programme zur Aufwertung von Bahnhöfen und deren Umfeldern. Beispiele sind das Aktionsprogramm "100 Bahnhöfe in NTW", die Initiative "Bahnhofsentwicklung NRW" und das "Stationsprogramm Schleswig-Holstein".

Doch während mittlere und große Bahnhöfe aufgrund vieler Fahrgäste besser zu vermarkten sind, haben die Verantwortlichen große Schwierigkeiten, Konzepte und Investoren für die vielen kleinen Bahnhöfe und Haltepunkte zu finden. Kommunen, DB AG und potenzielle Investoren müssen hier gemeinsam sinnvolle und wirtschaftliche Lösungen entwickeln.

Diese Arbeit analysiert zunächst allgemein die Faktoren, die für die Aufwertung von kleinen Bahnhöfen und Haltepunkten und der Errichtung neuer Haltepunkte wichtig sind. In ländlichen Räumen spielen dabei andere Kriterien eine Rolle als in Ballungsrandzonen.

Der zweite Teil untersucht an dem konkreten Beispiel Fröndenberg die Aufwertungspotenziale, die sich durch die Errichtung eines neuen Haltepunktes ergeben. Dabei wird besonders die baulich funktionale Nutzung und die verkehrstechnische Einbindung des Haltepunktes berücksichtigt.




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