Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr ISB

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Diplomarbeit von Armin Langweg




Analyse und Bewertung des ÖPNV-Angebotes (am Beispiel der Ortsteile Aachen-Brand und -Eilendorf)

Bearbeiter: cand.-ing. Armin Langweg
Betreuer: Dipl.-Ing. Bernhard Beckmann
Aachen, im Februar 1999

 

Kurzfassung

Die Relevanz der subjektiven Wahrnehmung auf die Verkehrsmittelwahl ist ein Forschungsbereich, dem erst in jüngerer Zeit verstärkte Aufmerksamkeit zuteil wird. Durch diese Arbeit wird deutlich, daß eine weitere Bearbeitung dieses Bereiches von großer Wichtigkeit für die Erklärung und vor allem für eine mögliche Beeinflussung des Verhaltens bei der Verkehrsmittelwahl ist.

Zunächst werden Lage und wichtige Kenngrößen der beiden untersuchten Stadtteile Aachen-Brand und -Eilendorf vorgestellt. Hierauf folgt eine Analyse der bestehenden Untersuchungen zum Modal-Split, der anhand des Verkehrsentwicklungsplanes und des Nahverkehrsplanes zur Verfügung steht. Dabei stellt sich heraus, daß der ÖV-Anteil im Stadtteil Brand höher liegt.

Ausgehend von der Betrachtung des aktuellen Forschungsstandes werden zunächst die harten Einflußgrößen, die in der Vergangenheit den deutlich höheren Stellenwert einnahmen, für das Gesamtnetz Aachen sowie für beide Stadtteile analysiert und bewertet.

Dabei fällt zum Beispiel auf, daß in Brand eine starke ÖV-Achse auf der Trierer Straße mit einem 5-10 Minuten Takt existiert. In der Fläche dagegen ist der 30 Minuten Takt dominierend. Im Gegensatz dazu besteht in Eilendorf fast über die gesamte Fläche ein Bustakt von mindestens 15 Minuten.

Des weiteren werden die weichen Einflußgrößen analysiert und bewertet. Diese werden darüber hinaus in einer Stichprobenerhebung untersucht. Dabei ist zu erkennen, daß die Verkehrsmittelwahl der Personen nicht eindeutig aus dem Busangebot abzuleiten ist. Vielmehr wird deutlich, daß die subjektive Wahrnehmung und persönliche Einstellungen einen hohen Stellenwert für den Einzelnen haben. Der allgemeine Kenntnisstand über den ÖPNV ist als gut einzustufen; detailliertes Wissen zum Busangebot konnte jedoch nicht ermittelt werden.

Im Anschluß werden mögliche Ursachen für den unterschiedlichen Modal-Split untersucht. Einen weiteren maßgeblichen Teil stellt der Maßnahmenkatalog dar, der zunächst generelle Vorschläge vor allem im Bereich Kundenservice/Dienstleistungen für den ÖPNV in Aachen aufstellt. Anschließend werden Möglichkeiten aufgezeigt, mit denen zunächst in Eilendorf begonnen werden kann, den ÖPNV attraktiver zu gestalten und damit eine Erhöhung des ÖV-Anteils zu erreichen.

Es bleibt zu hoffen, daß die aufgeführten Anregungen intensiv auf ihre Durchführbarkeit hin betrachtet werden. Dabei sollte intensiv geprüft werden, wie es gelingen kann, im Dienstleistungsbereich Verkehr längerfristig neue Arbeitsplätze zu schaffen, mit deren Hilfe das Serviceangebot und damit die Attraktivität eines Nahverkehrssystems nachhaltig gesteigert werden kann.




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